Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als „Zustand völligen psychischen,
physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne
Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung." (WHO, 1948)
Gesundheit ist mehr als körperliche Gesundheit. Psychische Gesundheit wird von der WHO definiert als
„Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner
Gemeinschaft beizutragen“. (EU Grünbuch zur psychischen Gesundheit, 2006) Das Recht auf lebenslanges psychisches Wohlbefinden ist eines der Kernziele des Europäischen Aktionsplans zur Förderung der psychischen Gesundheit in
der „Europäischen Region“. (WHO Europa-Tagung in Izmir, 2013)
Gesundheit stellt ein Potenzial und eine Fähigkeit dar,
„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess ab, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu
ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen." (Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, WHO,
1986)
Gesundheitsförderung orientiert sich am Salutogenese-Ansatz von Aaron Antonovsky und fragt danach, was den Menschen
gesund erhält, sodass der Mensch sich in Richtung Gesundheit und Wohlbefinden (weiter-)entwickeln kann.
Gesundheitsförderung setzt an individuellen Ressourcen an, fördert gesundes Verhalten und unterstützt die Schaffung
gesunder Verhältnisse in den Lebenswelten, wie unter anderem am Arbeitsplatz.
Belastungen im Arbeitsalltag nehmen zu, vor allem die psychischen Belastungen wie beispielsweise Zeitdruck, geringe
Arbeitszufriedenheit, geringer Handlungsspielraum, Konflikte, Ermüdung und Erschöpfung. Die Folgen sind u.a. Stress, Burn-out, etc.
Die Luxemburger Deklaration (1997, 2005) definiert betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
als eine moderne Unternehmensstrategie mit dem Ziel, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, die Gesundheitspotenziale zu stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern und
langfristig zu erhalten.
BGF umfasst alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Gesellschaft zur Verbesserung von
Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz unter Verknüpfung folgender Ansätze:
Erfolgreich umgesetzte BGF bzw. ein bereits etabliertes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) können zu einer Reihe von Verbesserungen sowohl für das Unternehmen und die MitarbeiterInnen, als
auch die gesellschaftliche Umwelt führen:
für die MitarbeiterInnen:
Stärkung des Gesundheitsbewusstseins und gesundheitsfördernder Verhaltensweisen
Erhöhung der persönlichen Gesundheitskompetenz
Erhöhung der Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit
Verbesserung der persönlichen Problemlösefähigkeit
besserer Umgang mit Belastungen
Erhöhung des subjektiven Wohlbefindens
Verbesserung der Kommunikation untereinander
erhöhtes Selbstwertgefühl
für das Unternehmen:
Steigerung der Produktivität und Arbeitsqualität
Steigerung von Arbeitszufriedenheit und Motivation
Verbesserung des Betriebsklimas
Imageaufwertung für das Unternehmen
langfristig Senkung von Fehlzeiten und Krankenständen sowie damit verbundener Kosten
positive Entwicklung der Kommunikation und des Verhaltens der MitarbeiterInnen und Vorgesetzten
Als ganzheitlicher Ansatz beinhaltet BGF verhältnis- und verhaltensorientierte Maßnahmen.
Ob private oder betriebliche Gesundheitsförderung - Gesundheitsförderung orientiert sich an Ressourcen, die gestärkt werden sollen, sodass Freude und Wohlbefinden den Alltag
kennzeichnen.
Untersuchungen ergaben, dass der individuelle Lebensstil der größte Einflussfaktor auf die persönliche Gesundheit
darstellt. Wesentliche Säulen eines gesunden Lebensstils sind: gesunde ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Entspannung.
Auch die psychosoziale Gesundheit, soziale Netzwerke und die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen sind eine wichtige
Gesundheitssäule.
Ziel ist es, die Gesundheitssäulen zu fördern, stärken und verbessern, denn diese dienen zugleich der Prävention.
Das psychische Befinden beeinflusst das Essverhalten.
Die verzehrten Nahrungsmittel wirken auf das seelische Wohlbefinden.
Als eine mögliche Ursache der Zunahme an psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung werden die Ernährungsgewohnheiten diskutiert und es wird auch dahingehend geforscht.